Auf gerade mal 164 Quadratkilometern stehen fast 900 monumentale Steinstatuen – die Moai. Diese stummen Zeugen einer untergegangenen Zivilisation prägen bis heute die karge Vulkanlandschaft der Insel, die von den Polynesiern Rapa Nui genannt wird.
Die Osterinsel liegt 3.700 Kilometer vor der chilenischen Küste und ist nur per Flug von Santiago de Chile oder Tahiti erreichbar. Die günstigste Reisezeit liegt zwischen November und März – dann herrschen Temperaturen um die 25°C bei moderater Luftfeuchtigkeit. In der Nebensaison von Juli bis September kann es kühl und regnerisch werden, dafür sind die Unterkünfte deutlich günstiger.
Die Geschichte hinter den Steingiganten
Die ersten polynesischen Siedler erreichten die Insel vermutlich um 800 n. Chr. In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich eine komplexe Gesellschaft, die durch Clans strukturiert war. Diese wetteiferten miteinander im Bau immer größerer Moai. Die durchschnittlich 4 Meter hohen Statuen wurden aus vulkanischem Tuffstein gemeißelt und stellten vermutlich vergöttlichte Ahnen dar. Der größte jemals aufgestellte Moai misst 10 Meter und wiegt 82 Tonnen.
Die wichtigsten Moai-Standorte
Der spektakulärste Ort ist Ahu Tongariki mit seinen 15 aufgereihten Moai. Die Plattform wurde nach einem Tsunami 1960 mit japanischer Hilfe wieder aufgebaut. Der Rano Raraku, ein erloschener Vulkan, diente als Steinbruch für die Moai-Produktion. Hier stecken noch heute halb fertige Statuen im Berghang. Ahu Tahai nahe dem Hauptort Hanga Roa bietet den besten Sonnenuntergang der Insel – mit einem einzelnen Moai als Silhouette vor der untergehenden Sonne.
Praktische Infos für deinen Besuch
Der Eintritt in den Nationalpark kostet etwa 80 Euro und ist 10 Tage gültig. Wichtige Regeln:
- Die Moai dürfen unter keinen Umständen berührt oder bestiegen werden
- Halte mindestens 2 Meter Abstand von den Statuen
- Bleibe auf den markierten Wegen
- Nimm keine Steine oder andere Artefakte mit
Nachhaltig und respektvoll reisen
Die Osterinsel kämpft mit den Auswirkungen des Massentourismus. Die Infrastruktur ist begrenzt, Müllentsorgung und Wasserversorgung stellen große Herausforderungen dar. Wähle eine lokale Unterkunft, nutze Wassersparmaßnahmen und vermeide Einwegplastik. Die einheimische Rapa-Nui-Bevölkerung legt großen Wert auf den Erhalt ihrer Kultur – informiere dich vor der Reise über lokale Sitten und Gebräuche.
Abseits der Moai
Die Osterinsel bietet mehr als nur Steinstatuen. Der Krater des Rano Kau Vulkans beherbergt ein einzigartiges Mikroklima. Im zeremoniellen Dorf Orongo findest du Petroglyphen des mysteriösen Vogelmann-Kults. Die Strände Anakena und Ovahe laden mit weißem Sand und türkisblauem Wasser zum Baden ein. Surfer finden an der Südküste bei Hanga Roa konstante Wellen.
Eine Reise zur Osterinsel erfordert gute Planung und ein entsprechendes Budget. Die Kombination aus archäologischen Stätten, Vulkanlandschaften und polynesischer Kultur macht sie jedoch zu einem einzigartigen Reiseziel. Mit Respekt vor der lokalen Bevölkerung und den historischen Stätten wird der Besuch zu einem nachhaltigen Erlebnis.