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Arequipa: Architektur und Kultur in der "weißen Stadt" aus Vulkangestein

Die Stadt Arequipa liegt im Süden Perus, eingebettet zwischen den Anden und den Vulkanen Misti, Chachani und Pichu Pichu.

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Zwischenablage

Oft als "Weiße Stadt" bezeichnet, verdankt Arequipa ihren Namen dem dominierenden Baustoff der historischen Altstadt: weißer Vulkangestein, das aus dem nahegelegenen Vulkan Misti stammt. Doch die "Weiße Stadt" bietet mehr als nur beeindruckende Architektur – sie ist ein kulturelles Zentrum mit einer reichen Geschichte, die tief in der Tradition der Region verwurzelt ist.

Ob du nun in die koloniale Architektur eintauchst, die Natur erkundest oder die lokale Küche genießt, Arequipa wird dir mit Sicherheit ein unvergessliches Erlebnis bieten.

Koloniale Architektur im historischen Zentrum

Das historische Zentrum von Arequipa wurde 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die koloniale Architektur, die von den Spaniern im 16. Jahrhundert geprägt wurde, ist heute eine der Hauptattraktionen der Stadt. Die Gebäude bestehen größtenteils aus Sillar, einem leichten, weißen Vulkangestein, das der Stadt ihren charakteristischen Glanz verleiht. Besonders hervorstechend ist die Kathedrale von Arequipa, die im Plaza de Armas steht. Ihre Fassade kombiniert neoklassizistische und barocke Elemente und gibt einen faszinierenden Einblick in die architektonische Vielfalt der Kolonialzeit.

Ein weiteres beeindruckendes Beispiel ist das Kloster Santa Catalina, das als eine der bedeutendsten religiösen Stätten der Stadt gilt. Das Kloster ist eine Stadt in der Stadt – mit engen, gepflasterten Gassen, bunten Fassaden und ruhigen Innenhöfen. Heute ist es ein Museum, das eine Mischung aus Kunst und Geschichte bietet und einen tieferen Einblick in das Leben der Nonnen im kolonialen Peru gewährt.

Die Kultur von Arequipa – Ein Erbe der Anden

Arequipa ist nicht nur für seine Architektur bekannt, sondern auch für die lebendige Kultur, die in den Straßen, Museen und Märkten zu finden ist. Die Stadt hat ihre Traditionen über Jahrhunderte bewahrt und bietet ein faszinierendes Beispiel für die Verschmelzung von indigenen andinen Bräuchen mit dem Erbe der spanischen Kolonialzeit. In den traditionellen Märkten wie dem Mercado San Camilo kannst du frische Produkte aus der Region probieren, wie etwa Quinoa, Kartoffeln und Kaktusfrüchte. Hier ist auch die perfekte Gelegenheit, handgefertigte Textilien oder Kunstwerke aus der Region zu kaufen.

Ein Highlight für Kulturinteressierte ist das Museo Santuarios Andinos, das die berühmte Mumie "Juanita" beherbergt. Juanita ist das Opfer einer Inkareligion und wurde auf dem Gipfel des Mount Ampato geopfert, um den Göttern Wohlstand und Frieden zu bringen. Ihre Entdeckung in den 1990er Jahren hat das Verständnis für die religiösen Rituale der Inka revolutioniert und macht das Museum zu einem wichtigen Ort der archäologischen Forschung.

Die Natur rund um Arequipa

Die Umgebung von Arequipa ist ebenso faszinierend wie die Stadt selbst. Umgeben von Vulkanen, wie dem Misti und Chachani, ist Arequipa ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und Trekkingtouren. Wer die Herausforderung sucht, kann eine Besteigung des Vulkans Misti in Angriff nehmen. Mit seinen 5.822 Metern Höhe ist der Vulkan für erfahrene Wanderer und Bergsteiger ein spannendes Ziel. Eine mehrtägige Wanderung führt dich durch unberührte Landschaften und bietet einen einmaligen Blick auf die umliegende Region.

Ein weiteres Naturhighlight ist der Colca Canyon, einer der tiefsten Canyons der Welt. Der Canyon liegt etwa drei Stunden nordwestlich von Arequipa und bietet nicht nur spektakuläre Ausblicke, sondern auch die Möglichkeit, den majestätischen Andenkondor zu beobachten. Der Colca Canyon ist ein Paradies für Wanderer und Naturfreunde und ein weiteres Zeugnis der beeindruckenden Landschaften, die Arequipa umgeben.

Kulinarische Höhepunkte

Die Gastronomie von Arequipa ist ebenso vielseitig wie ihre Kultur. Die Region ist bekannt für ihre traditionelle Küche, die sowohl spanische als auch indigene Einflüsse vereint. Ein bekanntes Gericht ist der "Rocoto Relleno", ein scharfer Paprika, der mit Fleisch und Gewürzen gefüllt ist und in einer würzigen Tomatensauce serviert wird. Daneben solltest du auch das "Adobo Arequipeño" probieren, ein Eintopf aus Schweinefleisch, der mit einer speziellen Gewürzmischung zubereitet wird.

Für Naschkatzen bietet Arequipa außerdem süße Spezialitäten wie die "Queso Helado", ein traditionelles Eis, das in verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich ist und auf den Märkten der Stadt verkauft wird. Wer sich für die kulinarische Seite der Stadt interessiert, kann an einer der zahlreichen Kochkurse teilnehmen, die in Arequipa angeboten werden. Hier lernst du nicht nur die Zubereitung der Gerichte, sondern auch die Geschichte und Bedeutung der Zutaten.

Tipps für den Besuch

  • Anreise: Arequipa ist gut mit dem Flugzeug, Bus oder Auto zu erreichen. Der internationale Flughafen Alfredo Rodríguez Ballón verbindet die Stadt mit Lima und anderen peruanischen Städten.
  • Beste Reisezeit: Die besten Monate für einen Besuch sind die Trockenzeiten von Mai bis Oktober. In diesen Monaten sind die Temperaturen angenehm und es gibt weniger Regen.
  • Akklimatisation: Da Arequipa auf einer Höhe von etwa 2.335 Metern liegt, solltest du dich an die Höhe gewöhnen, um Höhenkrankheit zu vermeiden. Ein paar Tage zur Akklimatisation sind ratsam.

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