Perus Küche bietet eine große Bandbreite an Geschmäckern und Traditionen. Drei Gerichte und Getränke stechen besonders heraus: Ceviche, Anticuchos und Pisco Sour. Sie sind allgegenwärtig – von Straßenständen bis zu gehobenen Restaurants – und spiegeln die Vielfalt der peruanischen Esskultur wider.
Ceviche – Frischer Fisch mit Zitrusnote
Ceviche ist das wohl bekannteste peruanische Gericht. Es besteht aus rohem Fisch, der in Limettensaft mariniert wird. Die Säure der Limette gart den Fisch auf natürliche Weise, ohne ihn zu erhitzen. Dazu kommen rote Zwiebeln, Koriander, scharfe Chilis (Ají), Salz und manchmal etwas Knoblauch.
Serviert wird Ceviche meist mit gekochtem Mais (Choclo), gerösteten Maiskörnern (Cancha) und Süßkartoffeln (Camote). Die Marinade, die als "Leche de Tigre" bekannt ist, wird oft separat serviert und gilt als Energiespender.
Traditionell isst man Ceviche mittags, da die Frische des Fisches entscheidend ist. In Lima gibt es unzählige "Cevicherías", die auf dieses Gericht spezialisiert sind. Besonders beliebt sind Varianten mit Tintenfisch, Garnelen oder Jakobsmuscheln.
Anticuchos – Gegrillte Spieße mit Geschichte
Anticuchos sind gegrillte Rindfleischspieße, die besonders auf Straßenmärkten und bei Festen zu finden sind. Ursprünglich stammen sie aus der Kolonialzeit, als afrikanische Sklaven die weniger begehrten Fleischstücke – vor allem Rinderherzen – mit Gewürzen marinierten und über Holzkohle grillten.
Heute sind Anticuchos ein Klassiker der peruanischen Street-Food-Kultur. Die Spieße werden in einer Marinade aus Knoblauch, Essig, Kreuzkümmel, Oregano und Ají-Paste eingelegt, bevor sie über offener Flamme gegrillt werden. Dazu gibt es oft Kartoffeln und eine würzige Sauce mit Ají Amarillo.
Die besten Anticuchos gibt es abends an Straßenständen oder in spezialisierten Restaurants ("Anticucherías"). Besonders bekannt ist die "Anticuchera Doña Pochita" in Lima.
Pisco Sour – Der Nationalcocktail
Pisco Sour ist das Aushängeschild der peruanischen Cocktail-Kultur. Der Drink basiert auf Pisco, einem Traubenbrand, der in den Andenregionen produziert wird. Er wird mit Limettensaft, Zuckersirup, Eiweiß und Angostura-Bitter gemixt und mit einer feinen Schaumkrone serviert.
In Bars und Restaurants wird Pisco Sour oft als Aperitif gereicht. Die beliebtesten Orte, um ihn zu probieren, sind die klassischen Pisco-Bars in Lima, wie die "Gran Hotel Bolívar Bar" oder die "Museo del Pisco"-Ketten in Cusco und Arequipa.
Weitere Spezialitäten
- Lomo Saltado: Gebratenes Rindfleisch mit Tomaten, Zwiebeln und Sojasauce, serviert mit Reis und Pommes.
- Ají de Gallina: Hühnerfleisch in einer cremigen, leicht scharfen Sauce aus Ají, Milch und Brot.
- Rocoto Relleno: Mit Fleisch und Käse gefüllte, scharfe Paprika, eine Spezialität aus Arequipa.
- Chicha Morada: Ein alkoholfreies Getränk aus violettem Mais, mit Zimt und Ananas aromatisiert.