Besonders der südliche Abschnitt zwischen Cabo San Lucas und La Paz vereint das Beste aus zwei Welten: das tiefblaue Wasser des Pazifiks auf der einen Seite und das ruhige, türkisfarbene Meer von Cortés auf der anderen.
Der legendäre Landʼs End: Cabo San Lucas
An der südlichsten Spitze der Halbinsel liegt Cabo San Lucas, wo der Pazifik auf das Meer von Cortés trifft. Die charakteristischen Felsformationen "El Arco" markieren diesen Punkt und bieten eine spektakuläre Kulisse für Sonnenuntergänge. Der Strand Playa del Amor (Lovers Beach) auf der Seite des Golfes ist ideal zum Schwimmen, während Divorce Beach auf der pazifischen Seite mit starken Strömungen aufwartet – hier gilt Vorsicht beim Baden.
Praktischer Tipp: Die Bootstour zum Arco kostet etwa 10-15 Euro pro Person in einem Gruppentaxi-Boot. Für etwa 50-70 Euro kannst du ein privates Wassertaxi mieten.
Surfparadies: Los Cerritos
Etwa eine Stunde nördlich von Cabo liegt Playa Los Cerritos. Der Strand ist bei Surfern aller Könnensstufen beliebt, da seine Wellen konstant und vorhersehbar sind. Anfänger können hier Unterricht nehmen, während Fortgeschrittene die längeren Rides genießen. Der breite Sandstrand eignet sich auch hervorragend zum Sonnenbaden und für lange Spaziergänge.
Entlang des Strandes findest du rustikale Strandbars, die frische Meeresfrüchte und kühle Getränke servieren. Mache unbedingt Halt bei Baja Beans in der Nähe – einem Café mit lokalen Kaffeeröstungen, das häufig Live-Musik veranstaltet.
Balandra: Der fotogenischste Strand Mexikos
Nördlich von La Paz liegt der Strand Balandra, oft als schönster Strand Mexikos bezeichnet. Seine flache, kristallklare Bucht mit türkisfarbenem Wasser ist von weißen Sanddünen und rötlichen Felsen umgeben. Bei Ebbe kannst du fast durch die gesamte Bucht waten, das Wasser reicht selten über die Knie. Fotografiere unbedingt den berühmten "Pilz" (Hongo de Balandra), eine natürliche Felsformation, die durch Erosion entstanden ist.
Da Balandra ein Naturschutzgebiet ist, gibt es hier kaum Infrastruktur – bringe also Wasser, Essen und Sonnenschutz mit. Die Besucherzahl ist begrenzt, daher empfiehlt es sich, früh anzureisen, besonders an Wochenenden.
Isla Espíritu Santo: Wildnis im Meer
Von La Paz aus kannst du Bootstouren zur unbewohnten Insel Espíritu Santo unternehmen. Die Insel und ihre umliegenden Gewässer sind UNESCO-Weltnaturerbe und bieten einige der schönsten Strände der Region mit unberührten Buchten und kristallklarem Wasser. Besonders beeindruckend ist die Kolonie von Seelöwen bei Los Islotes, mit denen du sogar schnorcheln kannst.
Die meisten Touren beinhalten Schnorchelausrüstung, Mittagessen und einen Guide. Rechne mit etwa 85-125 Euro für eine Tagestour. Eine Übernachtung im Zelt auf der Insel ist ein besonderes Erlebnis für Abenteuerlustige – einige Anbieter in La Paz organisieren solche mehrtägigen Trips.
Das entspannte Todos Santos
Zwischen Cabo und La Paz liegt das Künstlerdorf Todos Santos. Die nahegelegenen Strände wie Playa La Pastora und Punta Lobos sind weniger überlaufen und bieten exzellente Möglichkeiten zum Surfen. Die starken Strömungen machen sie jedoch für Schwimmer gefährlich.
Nach einem Tag am Strand lohnt sich ein Besuch im historischen Zentrum von Todos Santos mit seinen Galerien, Boutiquen und dem berühmten Hotel California – auch wenn es entgegen dem populären Glauben nicht das Hotel aus dem Eagles-Song ist.
Praktische Tipps für deine Strand-Tour
Beste Reisezeit: Von November bis Mai herrschen angenehme Temperaturen und wenig Regen. Die Monate September und Oktober bringen die meisten tropischen Stürme.
Transport: Ein Mietwagen ist die beste Option, um die Strände zu erkunden. Die Hauptstraße Carretera Transpeninsular (Highway 1) ist gut ausgebaut, für abgelegene Strände können Allradfahrzeuge notwendig sein.
Unterkünfte: In Cabo San Lucas findest du luxuriöse Resorts, während La Paz und Todos Santos eine Mischung aus Boutique-Hotels und erschwinglichen Optionen bieten. Für Abenteuerlustige gibt es in der Nähe vieler Strände Campingmöglichkeiten.
Sicherheit: Die Strände der Baja gelten als sicher, dennoch solltest du auf deine Wertsachen achten. Die größte Gefahr stellen Strömungen dar – achte auf Flaggen und Warnschilder.
Meeresschutz in Baja California
Die Gewässer um Baja California beherbergen eine reiche Marine-Biodiversität. Achte darauf, umweltfreundlichen Sonnenschutz zu verwenden, da herkömmliche Sonnencremes die Korallenriffe schädigen können. Viele lokale Organisationen wie RED Sustainable Travel bieten Ökotourismus-Aktivitäten an, bei denen du mehr über den Schutz der marinen Ökosysteme lernen kannst.
In der Walbeobachtungssaison von Dezember bis April kannst du in der Magdalena-Bucht Grauwale mit ihren Kälbern beobachten. Achte darauf, nur lizenzierte Anbieter zu wählen, die die Tiere respektvoll behandeln.
Kulinarische Highlights
Die Küche der Baja California ist geprägt von fangfrischen Meeresfrüchten. Probiere unbedingt den traditionellen Fisch-Taco – eine lokale Spezialität. In La Paz bieten Restaurants wie Bismarkcito hervorragende Meeresfrüchte zu erschwinglichen Preisen. In Cabo San Lucas und Todos Santos findest du sowohl gehobene Restaurants als auch authentische Taco-Stände.
Die Region produziert auch überraschend gute Weine, besonders im nördlichen Teil der Halbinsel. Probiere lokale Craft-Biere wie Baja Brewing Company oder Rámuri.
Die verborgenen Schätze
Abseits der bekannten Spots gibt es weniger besuchte Strände wie Playa El Tecolote nahe La Paz oder Punta Pescadero auf dem Weg nach Los Barriles. Für einen ruhigen Tag empfiehlt sich auch Playa Palmilla nördlich von San José del Cabo mit ihrem sanft abfallenden Sandstrand, der ideal für Familien mit Kindern ist.
Wenn du Glück hast, erlebst du das Phänomen der biolumineszenten Wellen, besonders in den Sommermonaten in abgelegenen Buchten wie Balandra oder auf Espíritu Santo.