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Cueva de las Manos: Höhlen in der Steppe Patagoniens mit prähistorischen Felsmalereien

Im abgelegenen Süden Argentiniens, weit entfernt von den üblichen Touristenzielen, liegt ein faszinierendes kulturelles Erbe, das mehr als 10.000 Jahre alt ist.

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Zwischenablage

Die Cueva de las Manos in der patagonischen Steppe beherbergt eine der bedeutendsten prähistorischen Stätten Südamerikas. Diese Höhlenmalereien, die von den frühen Bewohnern der Region hinterlassen wurden, sind ein beeindruckendes Zeugnis einer längst vergangenen Welt. Besonders bemerkenswert sind die vielen Handabdrücke, die den Namen der Höhle prägten.

Im Vergleich zu anderen prähistorischen Stätten weltweit bietet dieser Ort nicht nur ein faszinierendes kulturelles Erbe, sondern auch eine ungestörte Ruhe, die in den meisten anderen touristischen Attraktionen oft verloren geht. Hier kannst du die frühesten künstlerischen Ausdrucksformen der Menschheit in einer beinahe unberührten Landschaft erleben – ein Erlebnis, das unvergesslich bleibt.

Die Geschichte der Cueva de las Manos

Die Cueva de las Manos befindet sich im abgelegenen Valle de los Huemules, in der argentinischen Provinz Santa Cruz, etwa 1.200 Kilometer südlich von Buenos Aires. Der Ort wurde erstmals in den 1950er Jahren von einem Argentinier entdeckt, doch die Malereien und Zeichnungen der prähistorischen Kulturen in der Höhle sind weitaus älter. Die meisten Felsmalereien, insbesondere die Handabdrücke, stammen aus der Zeit von etwa 13.000 bis 9.000 Jahren v. Chr. Sie wurden von den Angehörigen der Kulturen der Jäger und Sammler geschaffen, die in dieser Region lebten.

Die Malereien und ihre Bedeutung

Das herausragendste Merkmal der Cueva de las Manos sind die zahlreichen Handabdrücke, die in roter Farbe auf den Wänden der Höhle zu finden sind. Sie wurden vermutlich durch das Blasen von Farbpigmenten über die Hände der Künstler, die sie auf die Felsen legten, hinterlassen. Diese Abdrücke waren nicht nur eine Form der Kunst, sondern auch ein symbolisches Mittel, um Besitzansprüche oder spirituelle Bedeutungen auszudrücken.

Zusätzlich zu den Handabdrücken finden sich in der Höhle auch Bilder von Tieren, wie Guanacos (eine Art südamerikanisches Kamel), Jaguaren und Vögeln, sowie geometrische Muster und stilisierte Darstellungen von menschlichen Figuren. Die Malereien geben einen einzigartigen Einblick in das Leben der Menschen, die in dieser abgelegenen Region lebten, und bieten wertvolle Informationen über ihre Jagdtechniken, spirituellen Praktiken und ihre Beziehung zur Natur.

Der Weg zur Cueva de las Manos

Der Zugang zur Cueva de las Manos ist alles andere als einfach, was diesen Ort zu einer besonderen Erfahrung macht. Der Weg dorthin führt über unbefestigte Straßen und durch die weitläufige, unberührte Steppe Patagoniens. Die Anreise erfolgt meist über die nahegelegene Stadt Perito Moreno, von wo aus es noch etwa 165 Kilometer bis zum Eingang des Höhlenkomplexes sind. Die letzte Strecke erfolgt oft über holprige, nicht asphaltierte Straßen, weshalb ein Allradfahrzeug empfohlen wird.

Der Besuch der Höhle ist ein relativ intimer Erlebnis, da sich der Ort fernab der üblichen touristischen Routen befindet. Die Besucherzahl ist daher limitiert, was eine ruhigere und authentischere Atmosphäre schafft. Die Malereien sind in einer Felswand eingebettet, die durch einen Wanderweg zugänglich ist. Die Erkundung des Geländes ist zwar nicht schwierig, erfordert aber eine gewisse Ausdauer, insbesondere bei den heißen Sommermonaten, in denen die Temperaturen in der Steppe steigen können.

Erhaltungsmaßnahmen und Besuchstipps

Die Felsmalereien der Cueva de las Manos sind äußerst empfindlich gegenüber Witterungseinflüssen und menschlichem Kontakt. Aus diesem Grund wurde der Zugang zur Höhle in den letzten Jahren reguliert, um die Stätte vor weiterem Verfall zu schützen. Die Malereien sind in einem vergleichsweise guten Zustand, was vor allem der Trockenheit der Region zu verdanken ist. Um die empfindlichen Felsoberflächen zu bewahren, wird empfohlen, die Höhle nur mit einem autorisierten Guide zu besuchen, der auch Einblicke in die Geschichte und Bedeutung der Stätte geben kann.

Es gibt keinen direkten Zugang zu Unterkünften in unmittelbarer Nähe der Cueva de las Manos, weshalb Reisende oft in der Stadt Perito Moreno übernachten müssen. Von dort aus gibt es geführte Touren zur Höhle, die auch für weniger erfahrene Wanderer geeignet sind. Besonders in den Morgenstunden oder zum späten Nachmittag, wenn die Sonne die Wände der Höhle in goldenes Licht taucht, bietet sich eine besonders eindrucksvolle Aussicht auf die Felsmalereien.

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