Die ikonische Skulptur ist weit mehr als nur ein beliebtes Fotomotiv: Sie erzählt eine Geschichte von Kunst, Symbolik und der Entwicklung eines kleinen Fischerdorfs zu einem Hotspot für Touristen.
Herkunft und Bedeutung
Die Skulptur entstand 1982 während des ersten internationalen Bildhauersymposiums in Punta del Este. Der chilenische Künstler Mario Irarrázabal wurde eingeladen, ein Kunstwerk im öffentlichen Raum zu schaffen. Er entschied sich für eine aus dem Sand ragende Hand, die an die Gefahr des Ertrinkens erinnern soll. Die Küstenregion von Punta del Este ist bekannt für ihre starken Strömungen, besonders an der „Playa Brava“, wo die Skulptur steht.
Irarrázabal arbeitete mit einer Mischung aus Zement, Stahl und Kunststoff, um die Finger widerstandsfähig gegen Wind, Salz und Sand zu machen. Innerhalb von nur sechs Tagen war das Werk fertiggestellt – ursprünglich als temporäres Kunstprojekt gedacht. Doch die Begeisterung war so groß, dass die Stadtverwaltung beschloss, die Hand dauerhaft stehen zu lassen.
Punta del Este: Mehr als ein Strandort
Punta del Este ist bekannt für seine luxuriösen Resorts, erstklassigen Restaurants und das lebendige Nachtleben. Doch die Stadt hat auch eine kulturelle Seite. Neben der „Hand im Sand“ gibt es weitere Kunstwerke im öffentlichen Raum, darunter Skulpturenparks und Galerien, die sich modernen lateinamerikanischen Künstlern widmen.
Für Reisende lohnt es sich, auch das nahegelegene Casapueblo zu besuchen – ein beeindruckendes, weiß getünchtes Gebäude des uruguayischen Künstlers Carlos Páez Vilaró, das gleichzeitig Museum, Atelier und Hotel ist. Die Architektur erinnert an die Klippenhäuser von Santorini und bietet einen der schönsten Sonnenuntergänge der Region.
Beste Zeit für Fotos und Besuchstipps
Wer ein Foto der Hand ohne Menschenmassen machen will, sollte früh morgens oder während der Nebensaison (Mai bis Oktober) kommen. Tagsüber ist der Strand oft voll, besonders in den Sommermonaten Dezember bis Februar, wenn Touristen aus Argentinien, Brasilien und Europa die Stadt besuchen.
Da sich die Skulptur direkt am Strand befindet, empfiehlt es sich, barfuß zu gehen oder Sandalen zu tragen. In der Nähe gibt es zahlreiche Cafés und Restaurants, falls eine Pause eingelegt werden soll. Wer mit Kindern reist, kann die Dünen als natürlichen Spielplatz nutzen oder am ruhigeren „Playa Mansa“ entspannen, wo das Wasser weniger Wellen hat.
Weitere „Hände“ von Irarrázabal
Das Konzept der Hand-Skulptur blieb nicht auf Uruguay beschränkt. Irarrázabal schuf ähnliche Werke in der Atacama-Wüste in Chile („Mano del Desierto“), in Madrid und in Venedig. Doch keine ist so berühmt wie das Original in Punta del Este.