Cabo Polonio: Das abgelegene Dorf ohne Strom, aber mit jeder Menge Magie
Cabo Polonio ist einer der abgelegensten Orte Uruguays. Kein Stromnetz, keine befestigten Straßen, keine Leuchtreklamen – stattdessen Sanddünen, ein historischer Leuchtturm und eine der größten Seelöwenkolonien Südamerikas.

Cabo Polonio ist kein Reiseziel für Komfortsuchende. Wer jedoch Natur, Ruhe und ein einfaches Leben schätzt, findet hier einen der ungewöhnlichsten Orte Südamerikas – einen, an dem die Zeit scheinbar stillsteht.
Das winzige Dorf liegt an der Atlantikküste, etwa 260 Kilometer östlich von Montevideo, und gehört zum gleichnamigen Nationalpark.
Die Anreise: Mit Geländewagen durch die Dünen
Eine normale Straße führt nicht nach Cabo Polonio. Der einzige Zugang erfolgt über Geländewagen, die am offiziellen Eingang des Nationalparks starten. Die Fahrt dauert rund 30 Minuten und führt durch eine beeindruckende Dünenlandschaft, die sich je nach Wind ständig verändert. Alternativ ist der Weg auch zu Fuß möglich – eine etwa acht Kilometer lange Wanderung durch Sand und Buschland.
Unterkunft und Infrastruktur
Luxus gibt es hier nicht. Die Unterkünfte reichen von einfachen Hostels bis zu rustikalen Cabañas. Die meisten werden mit Solarstrom oder Generatoren betrieben, fließendes Wasser kommt aus Regenauffangsystemen oder Brunnen. Internetzugang ist selten, Handyempfang unzuverlässig – genau das macht den Charme des Ortes aus.
Seelöwen und Natur pur
Das größte Highlight ist die Seelöwenkolonie auf den Felsen unterhalb des Leuchtturms. Hunderte Tiere ruhen dort in der Sonne, während andere durchs Wasser gleiten. In der Saison zwischen Juli und Oktober tauchen hier außerdem Wale auf, die auf ihrer Wanderung Richtung Süden vorbeiziehen.
Der Leuchtturm: Wahrzeichen des Dorfes
Der 1881 erbaute Leuchtturm ist das einzige Gebäude mit dauerhaftem Strom. Besucher können ihn besteigen und haben von oben einen Blick über die Küste, das Dorf und die unendlichen Dünen im Hinterland.
Strände, Wanderdünen und nächtlicher Sternenhimmel
Die Strände von Cabo Polonio sind weitläufig und nahezu menschenleer. Im Süden rollen kräftige Wellen an den Sand – perfekt für Surfer. Im Norden sind die Gewässer ruhiger, ideal zum Schwimmen. Ein besonderes Naturphänomen sind die riesigen Wanderdünen, die sich ständig bewegen und einen spektakulären Kontrast zum blauen Atlantik bilden.
Nachts zeigt sich ein weiterer Pluspunkt des abgelegenen Lebens: Ohne künstliches Licht sind hier mehr Sterne zu sehen als an fast jedem anderen Ort Uruguays.
Beste Reisezeit
Von Dezember bis März füllt sich das Dorf mit Reisenden. In der Nebensaison ist es ruhiger, aber auch kühler. Wer absolute Einsamkeit sucht, kommt im Winter – muss dann aber mit geschlossenen Restaurants und wenig Infrastruktur rechnen.
Tipps für den Aufenthalt
- Genügend Bargeld mitbringen – es gibt keine Geldautomaten.
- Taschenlampe nicht vergessen, da nachts nur der Mond und Kerzen für Licht sorgen.
- Warme Kleidung für kühle Nächte einpacken.
- Respektvoll mit der Natur umgehen – Cabo Polonio ist ein geschützter Nationalpark.
Bisher keine Kommentare