Direkt an der Nordküste Venezuelas erhebt sich eines der ungewöhnlichsten Naturphänomene Südamerikas: Die Medanos de Coro, ein 32 Quadratkilometer großes Dünenfeld, das seit 1974 als Nationalpark geschützt ist. Die goldgelben Sandhügel erreichen Höhen von bis zu 40 Metern und erstrecken sich vom kolonialen Stadtkern Coros bis zur Paraguana-Halbinsel.
Die Dünen können das ganze Jahr über besucht werden. Die angenehmsten Temperaturen herrschen zwischen November und April, wenn der Nordostpassat für Abkühlung sorgt. Von Caracas aus erreicht man Coro nach etwa 6 Stunden Fahrzeit auf gut ausgebauten Straßen. Lokale Busse fahren regelmäßig zum Eingang des Nationalparks.
Aktivitäten im Sandparadies
Die Dünen bieten ein natürliches Spielparadies für Groß und Klein. Das absolute Highlight ist das Sandboarding: Auf speziellen Brettern oder einfachen Plastikschlitten gleitet man die steilen Hänge hinunter. Die Boards können direkt vor Ort gemietet werden. Anfänger sollten mit kleineren Dünen beginnen und sich langsam steigern.
Für Fotografen bieten die Dünen besonders in den frühen Morgen- und späten Nachmittagsstunden spektakuläre Fotomotive. Das Spiel von Licht und Schatten schafft surreale Landschaftsbilder. Bei klarem Wetter reicht der Blick von den höchsten Dünen bis zum Karibischen Meer.
Praktische Tipps für den Dünenbesuch
- Festes Schuhwerk ist unverzichtbar - der Sand wird tagsüber extrem heiß. Am besten geschlossene Schuhe oder Sandalen mit Riemen tragen, Flip-Flops sind ungeeignet.
- Sonnenschutz ist überlebenswichtig: Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, Sonnenbrille und Kopfbedeckung sind Pflicht. Die Reflexion des Sandes verstärkt die UV-Strahlung erheblich.
- Wasser ist rar im Dünengebiet - nimm mindestens 2 Liter pro Person mit. Kleine Snacks und Obst helfen bei der Energieversorgung.
- Eine leichte Jacke oder ein Sweatshirt schützt vor dem oft starken Wind. Dieser kann auch Sand aufwirbeln - ein Tuch zum Schutz von Mund und Nase ist praktisch.
Unterkünfte und lokale Infrastruktur
In Coro gibt es eine gute Auswahl an Unterkünften für jeden Geldbeutel. Die historische Altstadt beherbergt charmante Posadas (Gasthäuser) in restaurierten Kolonialgebäuden. Einfache Hostels finden sich im Zentrum. Die meisten Unterkünfte bieten Touren zu den Dünen an oder vermitteln lokale Guides.
Ökologische Verantwortung
Der Nationalpark ist ein sensibles Ökosystem. Die Dünen sind Lebensraum für speziell angepasste Pflanzen und Tiere. Bleib auf den markierten Wegen, nimm deinen Müll wieder mit und vermeide das Pflücken von Pflanzen. Nur so können auch künftige Generationen dieses einzigartige Naturwunder erleben.
Kombination mit anderen Zielen
Die Medanos de Coro lassen sich ideal mit einem Besuch der UNESCO-Weltkulturerbestadt Coro verbinden. Die besterhaltene Kolonialarchitektur Venezuelas bietet einen interessanten Kontrast zur Wüstenlandschaft. Die nahe gelegene Paraguana-Halbinsel lockt mit einsamen Stränden und exzellenten Windsurf-Spots.