Der Name von Varadero geht auf das spanische Wort "varar" (ein Boot an Land ziehen) zurück und erinnert an die erste Nutzung der Halbinsel durch Fischer und Salzhändler.
Geschichte einer Verwandlung
Wo heute internationale Hotelketten ihre Fahnen hissen, gewannen einst die Bewohner des kleinen Dorfes Varadero in Salinen das "weiße Gold". Die bescheidenen Ursprünge sind heute nur noch an wenigen historischen Zeugen ablesbar: Die 1880 erbaute Iglesia Santa Elvira steht als stiller Zeitzeuge dieser Epoche, während der monumentale Kaktus an der Punta del Rincon Frances seit mehr als 500 Jahren über die dramatische Entwicklung des Ortes wacht.
Strand und Meer
Der Hauptgrund für den Aufstieg Varaderos zum touristischen Hotspot liegt im wahrsten Sinne des Wortes vor der Haustür: Ein fast 20 Kilometer langer Sandstrand, der zu den breitesten Kubas zählt. Das türkisfarbene Wasser erreicht auch in der "kälteren" Jahreszeit angenehme 24°C, während die Lufttemperatur selten unter 20°C fällt. Der feinsandige Strand fällt sanft ins Meer ab – ideal für Familien mit Kindern.
Aktivitäten abseits der Hotelliegen
Das Meer um Varadero bietet mehr als nur Bademöglichkeiten. Ein farbenfrohes Korallenriff liegt nur wenige Meter vor der Küste und lädt zum Schnorcheln ein. Für Taucher gibt es mehr als 30 Tauchspots mit Höhlen, Steilwänden und sogar einigen Wracks.
Die konstanten Winde machen die Bucht zu einem beliebten Revier für Kitesurfer und Segler. Viele Hotels und lokale Anbieter vermieten das nötige Equipment und bieten Kurse an.
Naturerlebnisse
Das Naturschutzgebiet Varadero Ecological Reserve am östlichen Ende der Halbinsel schützt die ursprüngliche Vegetation der Region. Hier findest du Salzwiesen, Mangrovenwälder und Sanddünen. Der Parque Ecológico Varahicacos beherbergt eine präkolumbische Begräbnisstätte und die Cueva de Ambrosio mit ihren indigenen Felszeichnungen.
Praktische Informationen
Die beste Reisezeit liegt zwischen November und April, wenn die Temperaturen angenehm und die Niederschläge selten sind. Von Juni bis November besteht Hurrikangefahr.
- Anreise: Der Flughafen Juan Gualberto Gómez liegt 25 km südwestlich von Varadero und wird von vielen europäischen Airlines angeflogen. Der Transfer zum Hotel ist meist im Reisepreis inbegriffen.
- Fortbewegung: Ein öffentliches Hop-on-hop-off-Bussystem verbindet die wichtigsten Punkte der Halbinsel. Taxis sind überall verfügbar, die Preise solltest du vorher aushandeln.
- Geld: Die meisten Hotels und Restaurants akzeptieren internationale Kreditkarten. Bargeld kannst du in den zahlreichen Wechselstuben (CADECA) tauschen.
Ausflüge in die Umgebung
Trotz des All-Inclusive-Angebots lohnt sich ein Blick über den Hotelpool hinaus. Die koloniale Stadt Cárdenas liegt nur 15 km südlich und bietet mit ihrem historischen Zentrum einen interessanten Kontrast zum touristischen Varadero. Die Delfinshow im Delfinarium ist bei Familien beliebt, während die Marina Gaviota Ausgangspunkt für Katamaran-Touren zu den vorgelagerten Cayos ist.
Lokale Küche und Nightlife
Auch wenn die meisten Besucher All-Inclusive gebucht haben, bietet Varadero eine wachsende Szene privat geführter Restaurants (Paladares). Besonders in der Calle 1ra findest du authentische kubanische Küche. Nach Sonnenuntergang verwandelt sich die gleiche Straße in Varaderos Ausgehmeile mit Live-Musik in der Casa de la Música und der Beatles Bar, die dem britischen Quartett gewidmet ist.
Die von Pablo Neruda beschworene magische Atmosphäre ist heute zwar einer modernen Tourismusinfrastruktur gewichen, doch der Zauber der Karibik ist geblieben – er zeigt sich nur in anderer Form: in lauen Nächten mit Salsamusik, in der Gastfreundschaft der Kubaner und im noch immer unaufhörlichen Meeresleuchten unter dem karibischen Sternenhimmel.