Tren a las Nubes: Mit dem legendären Zug durch die Anden Nordargentiniens
Diese historische Zugstrecke führt durch eine der spektakulärsten Hochgebirgslandschaften Südamerikas. Die Strecke umfasst 29 Brücken, 21 Tunnel, 13 Viadukte und mehrere Spitzkehren.

Der "Zug zu den Wolken" verbindet die koloniale Stadt Salta mit dem imposanten Viadukt La Polvorilla auf 4.200 Metern über dem Meeresspiegel und zählt zu den höchstgelegenen Eisenbahnstrecken der Welt. Die ursprüngliche Strecke wurde 1948 fertiggestellt, um die abgelegenen Bergbauregionen der Puna mit der Zivilisation zu verbinden.
Die Strecke heute
Aufgrund des Wartungszustands der historischen Gleise beginnt die Fahrt heute am Bahnhof Salta mit einem modernen Bus, der die ersten 160 Kilometer bis San Antonio de los Cobres auf der Ruta Nacional 51 zurücklegt. Diese Änderung hat einen positiven Nebeneffekt: Du kannst die grandiose Landschaft aus verschiedenen Perspektiven erleben und mehr Fotostopps einlegen. In San Antonio de los Cobres, der letzten größeren Siedlung vor der chilenischen Grenze, steigst du in den historischen Zug um.
Die Zugfahrt zum Viadukt
Die 22 Kilometer lange Zugfahrt von San Antonio de los Cobres zum Viadukt La Polvorilla ist der Höhepunkt der Tour - im wahrsten Sinne des Wortes. Der Zug klettert gemächlich durch die kargen Berge der Puna, vorbei an Lamas und Vikunjas. Das Viadukt selbst ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst: 224 Meter lang und 63 Meter hoch überspannt die Stahlkonstruktion eine tiefe Schlucht.
Praktische Informationen
Die Gesamtdauer der Tour beträgt etwa 12 Stunden, mit Abfahrt am frühen Morgen in Salta. Ein medizinisches Team begleitet jede Fahrt, um bei möglicher Höhenkrankheit Hilfe leisten zu können. Die Höhenanpassung erfolgt graduell während der Busfahrt, dennoch solltest du dich vor der Tour akklimatisieren.
Was du mitbringen solltest
- Warme Kleidung: Auch im Sommer kann es auf 4.200 Metern empfindlich kalt werden. Mehrere Lagen Kleidung sind ideal.
- Sonnenschutz: Die UV-Strahlung in der Höhe ist intensiv. Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, Sonnenbrille und Kopfbedeckung sind unverzichtbar.
- Wasser und Snacks: Auch wenn es an Bord eine kleine Versorgung gibt, sind eigene Vorräte empfehlenswert.
- Höhenkrankheit-Vorsorge: Coca-Tee oder entsprechende Medikamente können die Anpassung erleichtern.
Beste Reisezeit
Die Züge verkehren ganzjährig, aber die besten Bedingungen herrschen von April bis November während der Trockenzeit. In diesen Monaten ist die Sicht am klarsten und die Wahrscheinlichkeit von wetterbedingten Verzögerungen am geringsten. Die Temperaturen sind tagsüber angenehm, können aber nachts unter den Gefrierpunkt fallen.
San Antonio de los Cobres
Der Umsteigeort auf 3.775 Metern Höhe ist mehr als nur ein Zwischenstopp. Die alte Bergbausiedlung gibt authentische Einblicke in das Leben der Hochland-Bewohner. Der lokale Markt bietet handgewebte Alpaka-Textilien und traditionelles Kunsthandwerk. Die schlichte Architektur der Stadt mit ihren Adobe-Häusern spiegelt die rauen Bedingungen des Lebens in der Puna wider.
Geschichte und Technik
Die Bahnstrecke wurde ursprünglich nicht für touristische Zwecke gebaut, sondern um die Bergbauregionen mit Chile zu verbinden. Die technische Leistung ist beeindruckend: Auf der Gesamtstrecke überwindet die Bahn einen Höhenunterschied von 2.500 Metern. Die Strecke umfasst 29 Brücken, 21 Tunnel, 13 Viadukte und mehrere Spitzkehren. Das verwendete Zahnradsystem vom Typ Abt war zur Bauzeit hochmodern und ermöglichte die steilen Steigungen.
Tipps für Fotografen
Die besten Fotomotive bieten sich am frühen Morgen und späten Nachmittag, wenn das Licht die Berglandschaft in warme Farben taucht. Besonders eindrucksvoll sind die Aufnahmen des Zuges auf dem Viadukt La Polvorilla. Die klare Höhenluft und die kargen Bergformationen schaffen perfekte Bedingungen für Landschaftsfotografie.
Bisher keine Kommentare