Der Ischigualasto Provincial Park – auch bekannt als "Valle de la Luna" (Mondtal) – ist ein 603 Quadratkilometer großes Schutzgebiet, das zusammen mit dem benachbarten Talampaya-Nationalpark zum UNESCO-Welterbe gehört. Die surreale Landschaft entstand vor etwa 230 Millionen Jahren während der Triaszeit.
Geologische Formationen und ihre Geschichte
Die bizarren Felsformationen sind das Ergebnis jahrmillionenlanger Erosion durch Wind und Wasser. Besonders beeindruckend sind die verschiedenen Gesteinsschichten, die wie ein aufgeschlagenes Geschichtsbuch die Evolution des Planeten dokumentieren. Die bekanntesten Formationen im Park sind:
- Der "Pilz" (El Hongo): Eine 8 Meter hohe Felsformation aus rotem Sandstein, deren Form tatsächlich einem gigantischen Pilz ähnelt
- Das "U-Boot" (El Submarino): Ein länglicher Felsblock, der wie ein aufgetauchtes U-Boot aus dem Wüstenboden ragt
- Der "Regenbogen-Canyon" (Cañón del Arco Iris): Spektakuläre Gesteinsschichten in verschiedenen Rot-, Gelb- und Grautönen
- Das "Painted Valley": Ein Tal mit unterschiedlich gefärbten Sedimentschichten, die wie ein natürliches Gemälde wirken
Paläontologische Bedeutung
Der Park ist nicht nur wegen seiner außergewöhnlichen Landschaft bedeutend, sondern auch aufgrund seiner paläontologischen Funde. Hier wurden einige der ältesten Dinosaurierfossilien der Welt entdeckt. Die Fundstücke geben wichtige Einblicke in die Evolution der Wirbeltiere während der Triaszeit. Das Gebiet gilt als eine der wichtigsten paläontologischen Fundstätten weltweit.
Praktische Informationen für den Besuch
Der Park ist nur im Rahmen geführter Touren zu besichtigen. Die etwa dreistündige Rundfahrt führt zu den wichtigsten Formationen. Ein klimatisierter Geländewagen mit lokalem Guide ist Pflicht – und das aus gutem Grund: Die Temperaturen können extrem schwanken, von über 45°C im Sommer bis unter den Gefrierpunkt in klaren Winternächten.
- Beste Besuchszeit: März bis November, wenn die Temperaturen erträglicher sind. Die Morgenstunden bieten das beste Licht für Fotos
- Anreise: Von San Juan aus führt die Ruta Nacional 40 nach Norden. Die Fahrt dauert etwa 4 Stunden. Von Mendoza sind es etwa 6 Stunden
- Übernachtung: In der nahe gelegenen Stadt Valle Fértil gibt es verschiedene Unterkünfte von einfachen Hostels bis zu komfortablen Hotels
Filmkulisse und Fotomotiv
Die außerirdisch anmutende Landschaft hat schon viele Filmemacher angezogen. Mehrere Science-Fiction-Produktionen nutzten die surreale Kulisse als Drehort für Filme, die auf fremden Planeten spielen. Fotografen finden hier besonders während der "goldenen Stunden" kurz nach Sonnenaufgang und vor Sonnenuntergang perfekte Bedingungen für spektakuläre Aufnahmen.
Kombinationsmöglichkeiten
Der Besuch lässt sich ideal mit dem angrenzenden Talampaya-Nationalpark verbinden. Beide Parks ergänzen sich perfekt und zeigen unterschiedliche Aspekte der Region. Während Ischigualasto eher durch horizontale Formationen geprägt ist, beeindruckt Talampaya mit seinen vertikalen, bis zu 150 Meter hohen roten Felswänden. Für beide Parks solltest du mindestens drei Tage einplanen.
Ausrüstung und Vorbereitung
Die extreme Umgebung erfordert gute Vorbereitung. Auch an scheinbar kühlen Tagen ist die UV-Strahlung sehr intensiv. In deinem Gepäck sollten nicht fehlen:
- Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor, Sonnenbrille und Kopfbedeckung – die Sonne ist hier besonders intensiv und Schatten sehr selten
- Robuste Wanderschuhe und leichte, lange Kleidung zum Schutz vor der Sonne
- Mindestens 2 Liter Wasser pro Person und Tag, auch wenn die geführten Touren nur einige Stunden dauern
- Kamera mit Weitwinkelobjektiv und Polarisationsfilter für die besten Aufnahmen der rötlichen Felsformationen