Nur wenige der Perleninseln sind bewohnt, die meisten sind naturbelassen und Heimat einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt. Die Anreise von Panama City dauert keine Stunde – trotzdem verirren sich nur wenige Reisende hierher.
Der Archipel erstreckt sich über eine Fläche von rund 1.165 Quadratkilometern im Golf von Panama, etwa 48 Kilometer vor der Pazifikküste. Die größte Insel Isla del Rey macht fast 70 Prozent der Gesamtfläche aus. Die zweitgrößte ist Isla San José, gefolgt von Isla Pedro González. Die indigenen Einwohner nannten die Region einst "Terarequi". Den heutigen Namen verdankt der Archipel den Perlenmuscheln, die hier seit Jahrhunderten gefischt werden – bereits die spanischen Eroberer exportierten die kostbaren Schätze nach Europa.
Die wichtigsten Inseln im Überblick
Contadora ist mit 250 Einwohnern die am stärksten entwickelte Insel. Sie verfügt über kleine Hotels, Restaurants und eine Start- und Landebahn. Von hier aus werden die meisten Bootstouren zu den umliegenden Inseln organisiert. Saboga, direkt südlich von Contadora, bietet ursprüngliche Dörfer und versteckte Buchten. Auf Isla del Rey findest du das größte Fischerdorf des Archipels, San Miguel, mit etwa 1.000 Einwohnern.
Transport & Anreise
Von Panama City gibt es zwei Hauptverbindungen zu den Inseln:
- Flugzeug: Sea Planes und Air Panama bieten tägliche 20-minütige Flüge nach Contadora an. Die Maschinen starten vom Albrook-Flughafen (PAC). Tickets solltest du mindestens eine Woche im Voraus buchen.
- Fähre: Ferry Las Perlas verkehrt mehrmals täglich zwischen Panama City (Trump Tower) und Contadora/Saboga. Die Überfahrt dauert etwa 1,5 Stunden.
Aktivitäten & Highlights
Der Archipel bietet ideale Bedingungen für Wassersport und Naturbeobachtung. Von Juni bis Oktober kommen Buckelwale in die Gewässer, um ihre Jungen zur Welt zu bringen. Zwischen den Inseln leben große Delfin-Populationen, die das ganze Jahr über beobachtet werden können. Die Unterwasserwelt ist besonders für Taucher interessant – hier gibt es mehr als 50 dokumentierte Tauchspots mit durchschnittlichen Sichtweiten von 15-20 Metern.
Die besten Strände
Playa Larga auf Contadora ist mit 900 Metern der längste Strand des Archipels. Zur Ebbe kannst du hier zu Fuß zur unbewohnten Nachbarinsel Mogo Mogo laufen. Playa Cacique gilt als einer der schönsten Strände – hier findest du feinsten weißen Sand und kristallklares Wasser. Playa de las Suecas ist der Nacktbadestrand der Insel, benannt nach schwedischen Touristinnen in den 1970er Jahren.
Übernachten
Die Unterkünfte konzentrieren sich hauptsächlich auf Contadora. Die Preise sind im Vergleich zum Festland höher, da alle Waren importiert werden müssen:
- Villa Romántica: Boutique-Hotel mit 8 Zimmern, eigenem Strand und Pool. Die Zimmer bieten Meerblick und private Terrassen. Preise ab 180 USD/Nacht.
- Perla Real Inn: Günstiges Hotel im Inselzentrum mit einfachen, sauberen Zimmern. Preise ab 90 USD/Nacht.
- Mar y Oro: Familiengeführtes B&B mit 6 Zimmern, großer Veranda und Gemeinschaftsküche. Preise ab 120 USD/Nacht.
Praktische Tipps
Die beste Reisezeit ist von Dezember bis April während der Trockenzeit. In der Regenzeit von Mai bis November gibt es häufige, aber meist kurze Schauer. Die Wassertemperatur liegt ganzjährig bei angenehmen 26-28°C. Auf den Inseln gibt es nur kleine Supermärkte mit eingeschränkter Auswahl – nimm Sonnen- und Insektenschutz sowie wichtige Medikamente mit. Bargeld solltest du bereits in Panama City abheben, da es auf den Inseln nur wenige Geldautomaten gibt.
Lokale Küche & Restaurants
Die Küche der Perleninseln ist geprägt von fangfrischem Fisch und Meeresfrüchten. In den kleinen Restaurants der Inseln werden traditionelle Gerichte wie Corvina a la plancha (gegrillter Zackenbarsch) oder Langostas (Langusten) serviert. Das Restaurant Gerald's auf Contadora bietet eine der besten Küchen des Archipels – hier werden Fusion-Gerichte aus panamesischer und mediterraner Küche zubereitet. Das Café Contadora ist bekannt für seine hausgemachten Desserts und den Blick auf den Sonnenuntergang.
Kultur & Inselleben
Die etwa 2.500 Bewohner des Archipels leben hauptsächlich vom Fischfang und Tourismus. In den Dörfern findest du noch die traditionelle Architektur der Region – Holzhäuser auf Stelzen und mit Palmblättern gedeckte Dächer. Die Fischer gehen früh morgens mit ihren Booten aufs Meer, um Hummer, Red Snapper und Goldmakrelen zu fangen. Auf Contadora gibt es ein kleines Museum, das die Geschichte der Perlenfischerei dokumentiert.
