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Die heißen Quellen von Sajama: Entspannung mit Blick auf den Vulkan

Inmitten der einsamen Weiten des bolivianischen Hochlands blubbern dampfende Thermalquellen vor einer Kulisse aus schneebedeckten Gipfeln.

Lesezeit: ca. 4 Min.
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Zwischenablage

Die heißen Quellen von Sajama sind kein luxuriöses Spa, sondern eine natürliche Oase in einer der rauesten Landschaften Südamerikas. Wer nach einem anstrengenden Trek durch den Nationalpark oder einer langen Fahrt über das Altiplano Entspannung sucht, findet hier einen der spektakulärsten Badeplätze Boliviens.

Am Fuße des höchsten Berges Boliviens

Der Sajama-Nationalpark liegt im Westen Boliviens, nahe der Grenze zu Chile. Sein Herzstück ist der 6.542 Meter hohe Nevado Sajama, der höchste Berg des Landes. Die karge Landschaft ist geprägt von weiten Puna-Ebenen, Lagunen mit Flamingos und uralten Polylepis-Wäldern, die als die höchstgelegenen Wälder der Welt gelten. Dazwischen liegen Thermalquellen, gespeist von geothermalen Aktivitäten tief unter der Erde.

Heiße Quellen auf über 4.000 Metern

Die Thermalquellen von Sajama befinden sich auf einer Höhe von rund 4.200 Metern. Das Wasser tritt mit Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius an die Oberfläche – perfekt, um die Muskeln nach einer Wanderung zu entspannen. In mehreren natürlichen Becken kannst du dich treiben lassen, während der Nevado Sajama in der Ferne aufragt. Die Luft ist oft kühl, besonders am Morgen und Abend, sodass der Kontrast zwischen heißem Wasser und frostigem Wind das Badeerlebnis noch intensiver macht.

Wie man zu den heißen Quellen gelangt

Die meisten Reisenden starten ihre Tour ins Sajama-Gebiet von La Paz aus. Die Busfahrt nach Sajama-Dorf dauert etwa fünf bis sechs Stunden. Von dort sind es noch rund sieben Kilometer bis zu den heißen Quellen. Wer kein eigenes Fahrzeug hat, kann sich ein Taxi oder ein Motorrad-Taxi nehmen oder einfach zu Fuß gehen. Die Strecke führt durch die beeindruckende Hochlandlandschaft und bietet unterwegs immer wieder Ausblicke auf Vicuñas, Andenkamele und vielleicht sogar einen Kondor am Himmel.

Ein Bad mit Regeln

Obwohl die heißen Quellen abgelegen sind, gibt es eine kleine Eintrittsgebühr, die an die lokale Gemeinde geht. Eine einfache Umkleidekabine ist vorhanden, aber Luxus darf man nicht erwarten. Am besten ein Handtuch und Badesachen mitbringen, da es keine Verleihmöglichkeiten gibt. Wer länger im Wasser bleibt, sollte genug trinken, denn die Kombination aus Höhe und heißem Wasser kann den Kreislauf belasten.

Mehr als nur Thermalquellen

Ein Besuch der heißen Quellen lässt sich gut mit anderen Aktivitäten im Nationalpark kombinieren:

  • Wanderung zu den Geysiren: In einem abgelegenen Tal im Nationalpark gibt es aktive Geysire, die dampfend aus der Erde schießen.
  • Aufstieg auf den Sajama: Erfahrene Bergsteiger können sich an den technisch anspruchsvollen Gipfel wagen.
  • Besuch der Kirche von Sajama: Die kleine Kirche aus der Kolonialzeit beeindruckt mit Fresken und einer malerischen Kulisse.

Beste Reisezeit

Die besten Monate für einen Besuch sind die Trockenzeit von Mai bis Oktober. Dann sind die Tage meist sonnig, und die Nächte eiskalt. In der Regenzeit von November bis April kann es gelegentlich zu heftigen Schauern kommen, die Straßen unpassierbar machen.

Ein Ort zum Abschalten

Die heißen Quellen von Sajama sind kein typischer Touristen-Hotspot, sondern ein ruhiger Rückzugsort für alle, die sich inmitten der Weite des bolivianischen Altiplano entspannen wollen. Hier gibt es keine Resorts, keine Massagen und kein künstliches Ambiente – nur warmes Wasser, kalte Bergluft und den Anblick eines der beeindruckendsten Vulkane Südamerikas.

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