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Isla del Sol im Titicacasee: Wandern auf 3.800 Metern zu den Wurzeln der Inka

Von steilen Terrassenfeldern über uralte Zeremonienplätze bis zu funkelnden Goldstränden - die Isla del Sol verkörpert die spirituelle Essenz der Anden.

Lesezeit: ca. 3 Min.
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Zwischenablage

Auf 3.812 Metern über dem Meeresspiegel erhebt sich die Isla del Sol aus den tiefblauen Wassern des Titicacasees. Mit einer Länge von 9,6 Kilometern und bis zu 6,4 Kilometern Breite bietet die Insel genug Raum für mehr als 80 prähistorische Stätten. Die etwa 800 Familien leben heute noch weitgehend ohne Autos - nur schmale Pfade verbinden die verschiedenen Dörfer.

Auf den Spuren der Inka

Nach der Inka-Mythologie entstieg hier Sonnengott Inti den Wassern des Titicacasees. Die markantesten archäologischen Überreste finden sich im Norden der Insel: Die Chincana-Ruinen, ein labyrinthartiger Gebäudekomplex, dienten vermutlich als Priesterwohnungen und Zeremonienort. Der heilige Felsen "Titi Kharka" (namensgebend für den See) gilt als Geburtsort der Inka-Dynastie.

Praktische Reisetipps

Die Überfahrt startet im bolivianischen Copacabana. Boote legen mehrmals täglich ab - morgens um 8:30 Uhr und nachmittags um 13:30 Uhr. Die Fahrt dauert etwa 1-2 Stunden. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in einfachen Hospedajes bis hin zu komfortableren Eco-Lodges.

  • Die beste Reisezeit liegt zwischen April und November während der Trockenzeit. Die Temperaturen schwanken tagsüber zwischen 15-20°C, nachts kann es bis zum Gefrierpunkt abkühlen.
  • Festes Schuhwerk ist aufgrund der steilen, teilweise unebenen Pfade unerlässlich. Die Höhenlage erfordert eine gewisse Grundfitness und Akklimatisation.
  • Proviant und ausreichend Wasser solltest du selbst mitbringen - Einkaufsmöglichkeiten sind begrenzt.

Das authentische Inselleben

Die lokale Aymara-Bevölkerung lebt hauptsächlich von Landwirtschaft und Fischfang. Auf den präinkaischen Terrassen wachsen Quinoa, Kartoffeln und andere andine Feldfrüchte. In den Dörfern Yumani und Challapampa kannst du bei Einheimischen übernachten und traditionelle Gerichte wie gebratene Forelle oder Quinoa-Suppe probieren.

Wanderrouten und Highlights

Der Hauptwanderweg führt von Süd nach Nord über die Insel und verbindet die wichtigsten archäologischen Stätten. Für die komplette Strecke solltest du 4-6 Stunden einplanen. Unterwegs passierst du den Inka-Brunnen mit seinen drei heiligen Quellen und genießt atemberaubende Ausblicke auf die schneebedeckte Cordillera Real.

Im Süden der Insel befinden sich die Pilkokayna-Ruinen - ein gut erhaltener Inka-Palast mit typischer Trapezarchitektur. Die umliegenden Goldstrände laden zum Verweilen ein, auch wenn das Wasser selbst im Sommer zu kalt zum Baden ist.

Kulturelle Besonderheiten

Die Isla del Sol ist bis heute ein wichtiger spiritueller Ort. An Vollmondtagen finden regelmäßig traditionelle Zeremonien statt. Beim Fotografieren von Einheimischen solltest du vorher um Erlaubnis fragen. Die Aymara-Kultur legt großen Wert auf Respekt gegenüber der Pachamama (Mutter Erde) - entsprechend solltest du keinen Müll zurücklassen und die heiligen Stätten mit Achtung behandeln.

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